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29.11.2023 | Suchtprävention

HBSC-Studie Brandenburg 2022

Konsum von Alkohol und Tabak steigt bei Jugendlichen in Brandenburg

Im Rahmen des digitalen Fachtags zur schulischen Suchtprävention in Brandenburg am 06. November 2023 wurden die brandenburgischen Ergebnisse der aktuellen HBSC-Studie (Health Behaviour of School-aged Children) vorgestellt.

Die Ergebnisse der Befragung von mehr als 3000 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 zeigen:

Im Vergleich zu 2018 hat sich der Gesundheitszustand der Schüler*innen im Jahr 2022 verschlechtert. Ursache hierfür seien weltweite Krisen, wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise, die mit den einhergehenden sozialen und ökonomischen Auswirkungen auch Schulkinder in Brandenburg körperlich und seelisch beeinflusst haben.

In dieser Krisenzeit haben die Schüler*innen vermehrt Tabak, Alkohol und Cannabis konsumiert. Die aktuellen Ergebnisse der HBSC-Studie zeigen, dass in den letzten vier Jahren der Anteil von Schüler*innen, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal geraucht haben, von acht auf zwölf Prozent angestiegen ist. Der tägliche Konsum von Tabakzigaretten ist um ein Prozent gestiegen (von 2,2 % auf 3,2 %).

Auch die Anzahl der Schüler*innen, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal Alkohol konsumierten, ist im Vergleich zu 2018, um ca. zehn Prozent angestiegen und liegt im Jahr 2022 bei 32,4 Prozent (2018 bei 21,6 %). Der Anteil derjenigen, die an zehn und mehr Tagen Alkohol konsumierten stieg um drei Prozent an (von 1,7 % auf 4,8 %).

Die Zahl der Schüler*innen, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal Cannabis konsumierten, blieb konstant bei elf Prozent. Jedoch verdoppelte sich der Anteil derjenigen, die an zehn und mehr Tagen Cannabis konsumierten von zwei auf vier Prozent.

Neben den substanzgebundenen Süchten ist auch der problematische Konsum sozialer Medien mit suchtförmigem Nutzungsverhalten im Vergleich zu 2018 im Jahr 2022 um vier Prozent angestiegen, d.h. von 6,4 auf 10,3 Prozent. Der Anstieg ist vor allem bei jüngeren Schüler*innen zu erkennen.

Insgesamt zeigen die aktuellen Ergebnisse der HBSC-Studie, dass weiterhin ein hoher Bedarf an schulischer Suchtprävention besteht. Dabei sollte der Fokus v.a. auf der Stärkung von Lebenskompetenzen der Schüler*innen unter Einbezug verhältnisbezogener Maßnahmen liegen. Wichtig dabei sind schulformspezifische Ansätze sowie die Aufmerksamkeit auf vulnerable Gruppen. Dafür benötigen die Schulen Unterstützung von Fachkräften aus den Bereichen Suchtprävention, Sozialarbeit und Psychologie.

Quellen:

HBSC-Studie Brandenburg - Fachgebiet Pädagogische Psychologie in Gesundheitsberufen - BTU Cottbus-Senftenberg (b-tu.de)

Schlechterer Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg in Zeiten globaler Krisen - BTU Cottbus-Senftenberg (b-tu.de)

Weitere Informationen:

Aufwachsen in Krisenzeiten: Gesundheit und Gesundheits-verhalten von und Jugendlichen in Brandenburg 2018 – 2022. Ergebnisse der HBSC-Gesundheitsstudie 2022 im Auftrag der WHO (b-tu.de)