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Was macht ein Spiel zum Glücksspiel?

Unter einem Spiel (in Abgrenzung zum Glücksspiel) versteht man im allgemeinen eine zweckfreie Tätigkeit, die Distanz zum Alltag schafft, mit Vergnügen und Entspannung verbunden ist und oft in Gemeinschaft stattfindet.

Ein Glücksspiel kennzeichnet sich durch zwei besondere Merkmale :

  • Es wird Geld eingesetzt.
  • Das Spielergebnis ist ganz oder überwiegend vom Zufall abhängig.

Glücksspielangebote

Für das Veranstalten von Glücksspielen ist in Deutschland eine Erlaubnis erforderlich.
In der heutigen Gesellschaft existiert eine Vielzahl verschiedener Glücksspielangebote, z.B. Geldspielgeräte in Spielhallen und in der Gastronomie, Spielbanken (Großes und Kleines Spiel), Lotto, Klassenlotterien, Rubbellose, Sportwetten.Mit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 sind auch Online-Glücksspiele in Form von Virtuellen Automatenspielen, Online-Casinospielen, Online-Poker und Online-Sportwetten erlaubt.

Nach Auskunft der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) spielten unter den Klient*innen mit Hauptdiagnose Pathologisches Glücksspielen im Jahr 2020 bundesweit

  • 54,4 Prozent an Geldspielautomaten in Spielhallen (2019: 62,8  Prozent),
  • 6,4 Prozent an Geldspielautomaten in Gaststätten (2019: 8 Prozent),
  • 5,7 Prozent in Sportwettbüros. (2019: 5,7 Prozent)

Darüber hinaus spielten die Hilfesuchenden zunehmend im Internet:

  • 7,3 Prozent nutzten Online-Sportwettangebote (2019: 5,6 Prozent),
  • 11,2 Prozent spielten Online-Automatenspiele (2019: 6,4 Prozent).
  • 5,8 Prozent nutzten Online-Casinospiele mit Ausnahme von Poker (2019: 3,5 Prozent).

(Quellen: DHS, Jahrbuch Sucht 2021/2022)

Risikofaktoren

Ob sich ein Glücksspielverhalten vom harmlosen Freizeitspaß zum problematischen Verhalten entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierbei spielt u.a. die Verfügbarkeit und das individuelle Suchtpotenzial des jeweiligen Glücksspielangebots eine große Rolle. Je einfacher der Zugang auf ein Glücksspielangebot ist, je mehr der Spielende das Gefühl hat, das Spielergebnis beeinflussen zu können und je intensiver er in den Spielablauf eingebunden ist, umso höher ist die Gefahr, beim Glücksspielen die Kontrolle zu verlieren.

Soziodemografische Risikofaktoren für problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten sind:

  • ein junges Lebensalter,
  • männliches Geschlecht,
  • niedriges Einkommen
  • Migrationshintergrund

Wie erkenne ich ein Glücksspielproblem?

Problematisches und Pathologisches Glücksspielverhalten kann von den Betroffenen über einen sehr langen Zeitraum vor ihren Mitmenschen geheim gehalten werden. Es ist – im Gegensatz zu stoffgebundenen Süchten - nach außen hin nicht durch eindeutige körperliche Anzeichen erkennbar. Und so dauert es oft Jahre, bis Betroffene und / oder Angehörige den Weg zu professionellen Hilfeangeboten finden. 

Selbsttest

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet unter https://www.check-dein-spiel.de einen detaillierten Selbsttest zur Überprüfung des eigenen Glücksspielverhaltens an.
Weiterführende Informationen finden Sie auch im Menüpunkt Diagnose.

Konsequenzen des pathologischen Glücksspiels

Folgen der Glücksspielsucht sind neben dem finanziellen Ruin der Betroffenen häufig der Verlust des Arbeitsplatzes, Beschaffungskriminalität und die Aufgabe sozialer Beziehungen und Verpflichtungen.