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25.06.2024 | Suchtprävention, Suchthilfe

Am 26. Juni ist Weltdrogentag

Internationaler Aktionstag gegen Drogenmissbrauch

Der Mischkonsum von verschiedenen Drogen wird in Deutschland zu einem immer größeren Problem, da immer mehr Menschen verschiedene Drogen gleichzeitig konsumieren. Das Bundeskriminalamt hat für das Jahr 2023 insgesamt 2227 drogenbedingte Todesfälle registriert, was einer drastischen Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. 

Aber auch der steigende Konsum von preiswerten und potenten Opioiden und Stimulanzien sowie der Anstieg des Kokainangebots in Deutschland und Europa sind besorgniserregend. 

In Brandenburg sind Alkohol, Tabak und Cannabis, die am häufigsten konsumierten Substanzen.  

Die Ergebnisse der aktuellen HBSC-Studie (Health Behaviour of School-aged Children) 2022 von mehr als 3000 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 zeigen für Brandenburg, dass der Alkoholkonsum, der Cannabiskonsum und der Zigarettenkonsum seit 2018 bei Kindern und Jugendlichen zugenommen haben. 

Laut der Brandenburgischen Suchthilfestatistik aus dem Jahr 2022 nehmen ca. 7.500 Betroffene Angebote der ambulanten Suchthilfe wahr. 65 % der Klient*innen der Suchtberatungsstellen im Land Brandenburg suchen aufgrund ihres riskanten oder süchtigen Akoholkonsums Hilfe. kommen mit alkoholbezogener Problematik . Klient*innen mit einer cannabinoidbezogenen Problematik  bilden mit 13 % die zweitgrößte Gruppe in der ambulanten Suchthilfe. Sie weisen mit durchschnittliche 27 Jahren bei Behandlungsbeginn das niedrigste Durchschnittsalter  im Vergleich zu den Behandlungsgruppen mit anderen Hauptdiagnosen auf. Bei ungefähr einem Viertel der Klient*innen mit einer Cannabinoidproblematik liegen häufig suchtbezogene Komorbiditäten verbunden mit Stimulanzien ( 26 %) oder Alkohol ( 24 %) vor, jeder Fünfte gibt eine begleitende Tabakproblematik an ( 20 %). 

Das Landeskriminalamt in Brandenburg hat im Jahr 2023 insgesamt 27 Rauschgifttodesfälle registriert, das sind drei Todesfälle mehr als im Jahr 2022. 

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig Suchtprävention zu stärken, um frühzeitig einem Drogenmissbrauch entgegenzuwirken. Suchtprävention zielt darauf ab, die individuellen Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu stärken und deren Lebenszusammenhänge positiv zu beeinflussen. Dabei spielen u.a. Sensibilisierung und Information sowie Gesundheits- und Jugendschutz eine wichtige Rolle. 

Auch der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert betont die dringende Notwendigkeit, die Präventions- und Hilfesysteme zu stärken. Besonders gefährdete Jugendliche müssen frühzeitig unterstützt werden. Es ist entscheidend, suchterkrankte Menschen nicht zu vernachlässigen und konsequent zu unterstützen, um weitere Drogentote zu verhindern. Maßnahmen zur Prävention und Hilfe vor Ort sind dringend erforderlich, um dem Drogenmissbrauch in Deutschland entgegenzuwirken und eine Gesellschaft ohne Drogenproblematik zu schaffen. 

Weitere Informationen finden Sie hier:

Zahl der Drogentoten in Deutschland weiter angestiegen - Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen (bundesdrogenbeauftragter.de)

Suchthilfebericht-Brandenburg-2022.pdf (lsk-brandenburg.de)

Aufwachsen in Krisenzeiten: Gesundheit und Gesundheits-verhalten von und Jugendlichen in Brandenburg 2018 – 2022. Ergebnisse der HBSC-Gesundheitsstudie 2022 im Auftrag der WHO (lsk-brandenburg.de)

Faktenblatt Cannabis Langversion (blsev.de)

https://www.forst-lausitz.de/projekttag-kiffen-energy-drogen-oder-nicht-.156774.htm