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23.09.2020 | Spielsucht Brandenburg

Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Das Netzwerk "Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg" beteiligt sich am 30. September 2020 unter dem Motto "Online verzockt?" mit unterschiedlichen Angeboten am Aktionstag gegen Glücksspielsucht. Die BLS bietet an diesem Tag einen Online-Vortrag an.

Eine Zusammenfassung der geplanten Aktivitäten zum Aktionstag in Brandenburg finden Sie in unserer Übersicht.

Im Rahmen eines digitalen Vortrags informiert die Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht der BLS am 30. September um 13:00 Uhr über die Risiken von Glücksspielen, das Krankheitsbild Pathologisches Glücksspielen und über Behandlungsangebote  im Land Brandenburg. Der Vortrag richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit und aus dem Gesundheitswesen sowie an alle, die am Thema interessiert sind.

Ratsuchende, die selbst oder als Angehörige von einer Glücksspielsucht betroffen sind, können sich an eine der Beratungsstellen des Netzwerkes Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg wenden, die speziell für die Beratung und Behandlung von glücksspielsüchtigen Menschen und deren Angehörigen qualifiziert sind. Kontaktdaten und Ansprechpartner*innen sind unter https://www.spielsucht-brandenburg.de/hilfe/beratungsstellen.html abrufbar.

Hintergrund:

Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im kommenden Jahr sind Online-Glücksspiele legal. Der Markt der unregulierten Glücksspiele in Deutschland, zu dem diese Angebote bisher gehören, wies im Jahr 2018 Bruttospielerträge in Höhe von ca. 2,6 Milliarden Euro auf.

Andrea Hardeling, Geschäftsführerin der BLS e.V., sieht die anstehende Liberalisierung von Online-Glücksspielen kritisch: „Der Zugang zu diesen Angeboten ist rund um die Uhr niedrigschwellig möglich. Durch die Erweiterung der Glücksspielangebote, verbunden mit gezielten Werbestrategien, werden neue Risikogruppen entstehen. Der Anteil problematischer und pathologischer Glücksspieler*innen wird weiter steigen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, im Rahmen des bundesweiten Aktionstags gegen Glücksspielsucht auf die Risiken von Glücksspielen und auf Beratungsangebote hinzuweisen und Betroffene und Angehörige zu ermutigen, diese in Anspruch zu nehmen.“

In Brandenburg können sich Ratsuchende, die selbst oder als Angehörige von einer Glücksspielsucht betroffen sind, an dreizehn Suchtberatungsstellen wenden, die speziell für die Beratung und Behandlung von glücksspielsüchtigen Menschen und deren Angehörigen qualifiziert sind.

Bundesweit wird davon ausgegangen, dass ungefähr 429.000 Menschen problematisch oder süchtig Glücksspiele spielen. Im Land Brandenburg beläuft sich dieser Anteil auf ca. 12.700 Personen (ca. 6.800 problematische und ca. 5.900 pathologische Glücksspieler*innen). Zahlreiche Menschen, die im Verborgenen spielen, sind hier nicht berücksichtigt.

Weiterführende Informationen:

Pressemitteilung der BLS vom 24.09.2020

https://www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de/